Gruppenbild mit den Autoren und Verantwortlichen zur Herausgabe der Schriftenreiehe Nummer 91 der Rheticus Gesellschaft.  

Erleben. Erinnern. Erkennen.
Feldkirch am 1. Oktober 1943 aus Sicht von Zeitzeug:innen

Buchpräsentation - Band 91 der Rheticus-Gesellschaft

Über 150 Besucherinnen und Besucher füllten den Festsaal des Palais Liechtenstein bis auf den letzten Platz. Hausherr Bürgermeister Manfred Rädler begrüßte das Publikum herzlich und erinnerte an die Bedeutung des Ereignisses, das im Zentrum des neuen Buches steht: den Bombenabwurf auf Feldkirch am 1. Oktober 1943.

 

 

Text und Fotos Helmut Köck, Dezember 2025

Das Antoniushaus in Tisis nach der Bombardierung am 1. Oktober 1943. Über 170 Menschen starben bei dem Ereignis. (Foto Stadtarchiv FK)

Bürgermeister Manfred Rädler begrüßte das Publikum herzlich

Über 150 Besucherinnen und Besucher füllten den Festsaal des Palais Liechtenstein bis auf den letzten Platz.

Der Obmann der Rheticus-Gesellschaft Albert Ruetz stellte anschließend das neue Buch vor. 

Das Herzstück des Buches bilden die Gespräche mit über 40 Zeitzeuginnen sowie deren Kindern und Enkeln.

Marilena Tumler vpräsentierte die Smartphone-App Poetisiert Euch! "Ein Oktobertag“

An diesem Tag wurden weite Teile des Stadtgebiets durch einen amerikanischen Luftangriff getroffen. 171 Menschen verloren ihr Leben, mehr als 100 wurden verletzt. Zahlreiche Gebäude wurden schwer beschädigt oder zerstört. Rädler betonte, dass persönliche Erinnerungen, historische Einordnung und wissenschaftliche Reflexion im nun präsentierten Band ein eindringliches Gesamtbild jenes Tages ergeben, der sich unauslöschlich ins kollektive Gedächtnis der Stadt eingebrannt hat.

Ein Funke, der übersprang
Der Obmann der Rheticus-Gesellschaft, Albert Ruetz, stellte anschließend das neue Buch „Erleben. Erinnern. Erkennen. Feldkirch am 1. Oktober 1943 aus Sicht von Zeitzeug:innen“ vor. Ausgangspunkt war ein Vortrag des Historikers Wolfgang Weber, der bereits vor zwei Jahren den Wunsch äußerte, die traumatischen Kriegserfahrungen Feldkirchs bewusst und öffentlich sichtbar aufzuarbeiten – als wichtigen Beitrag zu einer stabilen demokratischen Erinnerungskultur.

Die Idee, aus diesen Erinnerungen ein Buch zu schaffen, wurde von Stadträtin Natascha Soursa aufgegriffen und von Christoph Volaucnik sowie Anika Reichwald weitergetragen. Die Rheticus-Gesellschaft übernahm schließlich die Herausgabe – unterstützt von der Stadt Feldkirch, insbesondere Altbürgermeister Wolfgang Matt und Bürgermeister Manfred Rädler. Dank gilt ebenso dem Kulturreferat der Stadt. Für die Redaktion zeichnete Lydia Romanos-Hofer verantwortlich, die grafische und bildliche Gestaltung übernahm Martin Caldonazzi.

Erinnerungen von über 40 Zeitzeugen
Das Herzstück des Buches bilden die Gespräche mit über 40 Zeitzeuginnen sowie deren Kindern und Enkeln. Die Historikerin   führte diese Gespräche und betont im Schlusswort des Buches:

„Erinnern ist mehr als das
Bewahren von Daten.
Es ist das Weitererzählen von Leben,
ein Akt der Empathie und der Verantwortung und damit
die Grundlage dafür,
aus der Vergangenheit
für die Zukunft zu lernen“

Multimediale Aufarbeitung
Ergänzend zur Publikation wurde der digitale Rundgang „Poetisiert Euch! Ein Oktobertag“ vorgestellt. Marilena Tumler von der Agentur i.appear präsentierte die Smartphone-App, die zentrale Schauplätze des Bombenabwurfs durch Audio, Texte und Bilder erlebbar macht – vom Antoniushaus bis zur ehemaligen Lehrerbildungsanstalt. Dieser multimediale Zugang soll besonders auch junge Menschen erreichen.

Die Augmented-Reality-App „i.appear“ ist im Google Play Store (Android) und im Apple App Store (iOS) verfügbar.




 

 

 

Das 180-seitige Buch mit zahlreichen Illustrationen ist im Kulturreferat der Stadt Feldkirch im Palais Liechtenstein zum Preis von € 25 erhältlich.