
Das Klostertal Museum selbst ist in einem besonderen Gebäude untergebracht: Dem historischen Thöny-Hof im Ortsteil Außerwald, Haus Nr. 11.
Besuch heimischer Museen – Klostertalmuseum
Am 21. Mai 2025 begaben sich 18 Kulturinteressierte auf eine spannende Exkursion zum Klostertal Museum. Die Fahrt, begleitet und fachkundig kommentiert von Georg Fink, führte von Feldkirch durch das landschaftlich eindrucksvolle Klostertal nach Wald am Arlberg.
Text und Fotos Helmut Köck, Mai 2025

Museumsmitarbeiterin Edith Pisoni empfing in der heimeligen Stube die Gruppe herzlich, servierte Bergrüßungs-Schnäpsle und führte mit viel Engagement und profundem Wissen durch die Ausstellung.
Das Klostertal – ein Tal mit Geschichte
Georg Fink verstand es, bereits während der Anreise mit fundierten Erläuterungen zur Geschichte, Geografie und den kulturellen Besonderheiten des Tales einen lebendigen Einstieg in das Thema zu geben und das Interesse der Teilnehmer zu wecken.
Das Klostertal erstreckt sich vom Arlberg bis nach Bludenz und diente über Jahrhunderte hinweg als wichtige Verkehrsverbindung zwischen Tirol und dem Rheintal. Der Name „Klostertal“ stammt vom Kloster St. Peter im Schwarzwald, das im 14. Jahrhundert hier Grundbesitz hatte. Wirtschaftlich war das Tal lange Zeit landwirtschaftlich geprägt, ehe mit dem Bau der Arlbergbahn im 19. Jahrhundert eine neue Epoche begann. Der Eisenbahnbau, der Fremdenverkehr und die zunehmende Mobilität veränderten das Leben im Tal grundlegend. Trotz seiner Entwicklung bewahrte sich das Klostertal einen eigenständigen Charakter mit lebendiger Tradition und einem ausgeprägten Gemeinschaftsgefühl.
Der Thöny-Hof – Heimat des Klostertal Museums
Das Klostertal Museum selbst ist in einem besonderen Gebäude untergebracht: Dem historischen Thöny-Hof im Ortsteil Außerwald, Haus Nr. 11. Museumsmitarbeiterin Edith Pisoni empfing die Gruppe herzlich und führte mit viel Engagement und profundem Wissen durch die Ausstellung.
Der Hof stammt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts und kann eine lückenlose Besitzergeschichte der Familien Wachter, Schuler und schließlich Thöny vorweisen. Bis zum Jahr 1959 wurde der Hof noch bewirtschaftet, ehe Valentin Thöny ihn verließ, um in Innsbruck Theologie zu studieren. Seither stand das Gebäude leer – ein glücklicher Umstand, denn dadurch blieb es weitgehend im Originalzustand erhalten, mitsamt vieler authentischer Einrichtungs- und Arbeitsgegenstände.
In den 1980er Jahren entstand im Tal die Idee, ein Museum zu gründen, das die Geschichte und Lebensrealität der Region dokumentiert. Der Thöny-Hof erwies sich als idealer Standort. In über zehnjähriger, engagierter Arbeit wurde das Gebäude restauriert und museal adaptiert. 1994 konnte das Klostertal Museum schließlich eröffnet werden.
Ein Museum der besonderen Art
Das Museum versteht sich nicht als klassisches Heimatmuseum im traditionellen Sinn, sondern als lebendiger Ort der Geschichte. Es verfolgt vier thematische Schwerpunkte:
Bäuerliches Wohnen und Arbeiten:
Das alltägliche Leben vergangener Generationen wird nachvollziehbar und ohne nostalgische Verklärung dargestellt.
Geschichte und Sozialgeschichte sowie Künstlerpersönlichkeiten:
Einblicke in das gesellschaftliche Gefüge und bedeutende Persönlichkeiten der Region.
Verkehrsgeschichte – Eisenbahn, Post und Fremdenverkehr:
Die Entwicklung des Tals als Verkehrskorridor, insbesondere durch den Bau der Arlbergbahn, wird eindrucksvoll dokumentiert.
Wechselausstellungen: Regelmäßige Sonderausstellungen erweitern das Angebot und behandeln aktuelle oder spezielle Themen aus der Region.
Die Besucher erhielten einen tiefen Einblick in die Geschichte des Tales und seiner Bewohner – stets differenziert und ohne Verklärung der Vergangenheit. Die Authentizität der Räume, die unzähligen Gegenstände des täglichen Lebens, die Erzählungen von Edith Pisoni und die liebevolle Gestaltung der Ausstellung hinterließen bleibenden Eindruck.
Ein gelungener Abschluss
Zum Abschluss des informativen Besuchs erwartete die Gruppe im stimmungsvollen Dachboden des Museums eine besondere Überraschung: feiner Kaffee und köstliche, selbstgebackene Kuchenvariationen von Beirätin Silvia Fritz, welche in geselliger Runde genossen wurden. Bei angeregten Gesprächen klang der gelungene Ausflug aus, ehe die Gruppe wieder die Rückfahrt nach Feldkirch antrat.
Die Exkursion ins Klostertal Museum war eine eindrucksvolle Reise in die Geschichte einer Region, die viel zu erzählen hat. Dank der guten Vorbereitung, der fachkundigen Begleitung durch Georg Fink und der engagierten Betreuung vor Ort wurde der Museumsbesuch zu einem bereichernden Erlebnis für alle Beteiligten.