Gedenkstätte Schloss Hartheim (Foto © Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim)

Erinnerungen an die Exkursion „Glanz und Dunkel“ nach Linz

Am 29. März 2025 startete eine kleine Reisegesellschaft frühmorgens vom Feldkircher Busbahnhof zur zeitgeschichtlichen Studienfahrtunserer Glanz und Dunkel - Linz und Schloss Hartheim.


Text Christoph Volaucnik, Mai 2025

Gedenkstätte Schloss Hartheim -  Busschuppen (Foto © Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim)

 

Taubenmarkt in Linz (Foto © Wikimedia Commons (Lemur1000)

Limonistollen Linz (Foto © Marlene Wagenhofer)

Hochofen Stahlwerk (Foto © Jennifer Wolf)

Unser Reiseleiter Gerhart Hofer, der frühere Leiter der Kathi-Lampert-Schule für Sozialberufe in Götzis, berichtete unterwegs über die Geschichte des Umgangs mit Behinderten und Kranken. Er hatte das Reiseprogramm, die Unterkunft, die Gasthäuser und das Führungsprogramm bestens organisiert


Stadtrundgang
In Linz stand ein Stadtrundgang als erster Punkt auf dem Programm. Bei Regenwetter und tiefen Temperaturen, dem stetig blasenden kalten „böhmischen Wind“, begann unsere Wanderung durch das historische Linz. Beeindruckend war der Linzer Dom, durch seine Größe, die moderne Anpassung und Umgestaltung für den heutigen Gottesdienstbesuch. Danach wurden wir zu den Luftschutzbunkern geführt, die sich am Stadtrand unter einem Hügelgelände befinden. Unser Stadtführer berichtete uns über die Panik bei Luftwarnung, die Verhältnisse in diesen Bunkern. Mit Hilfe eines Laptops zeigte er uns Bilder und Filmausschnitte aus den Kriegsjahren. Weiters führte er uns zum alten Rathaus in der Altstadt. Beeindruckend war eine in den Boden eingelassenes Luftfoto, an dem uns die Größe von Linz und die Industrieanlagen erklärt wurden.

Beim Abendessen in einem gemütlichen, historischen Gasthaus wurde über dies und das gesprochen, kamen sich die Exkursionsteilnehmer näher.

 

Hartheim
Am zweiten Tag kamen wir nach Hartheim; ein historisches Gebäude, das von den Nazis zur Tötung von Kranken und Behinderten missbraucht wurde. Der Leiter der Gedächtnisstätte führte uns durch die beiden Ausstellungen im Gebäude. Schockierend war die Glaswand bei der ehemaligen Autobusgarage. Dort wurden die Herkunftsorte der NS-Opfer eingraviert, auch viele Vorarlberger. Das Schicksal dieser Menschen ging uns sehr nahe. Mittags ging es nach Schwertberg, wo wir fein speisten und uns eine hochbetagte Augenzeugin über die „Mühlviertler Hasenjagd“ berichtete. Darunter wird die Jagd auf geflohene Häftlinge des KZ Mauthausen verstanden. Zwei Russen überlebten, versteckt auf dem Bauernhof der Augenzeugin, diesen Gewaltexzess. Nach dem Ende der Sowjetunion besuchten die beiden überlebenden Russen die Familie ihrer Retter.

Danach folgte ein Stadtrundgang durch die historische Enns, die älteste Stadt Österreichs.

Am letzten Tag besuchten wir die riesigen Industrieanlagen der VOEST.ALPINE. Wir erhielten zuerst eine Führung durch das historische Museum dieses Paradebetriebes der Stahlindustrie und konnten danach mit einem Firmenbus die riesigen Werksanlagen besichtigen.

Danach erfolgte die Rückkehr nach Vorarlberg über die deutsche Autobahn