Fahrt zum unbekannten Nachbarn: Burg und Stadt Sargans

 

Historisches Luftbild aus 200 Metern Höhe von Walter Mittelholzer 1919.


Am 5. September unternahm unser Verein einen Ausflug zur Burg und ins Städtchen Sargans. Wir starteten bei Starkregen in Feldkirch, in Sargans hatte sich das Wetter beruhigt. Unser Reiseleiter Georg Fink führte uns vom Busparkplatz zur Burg, wo uns die Museumsführerin Frau Grünenfelder bereits erwartete. 

 

In einem Nebenraum des Museums erklärte sie zuerst die Geschichte der Werdenberger und ihre verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Feldkircher Montfortern. Sie erklärte uns auch die in diesem Raum befindlichen Fresken, die jugendliche Burgbewohner beim Spiel und beim Musizieren darstellt.

 

Burgbesichtigung

Danach führte sie uns in die alte Burgküche und den alten Gerichtssaal, der durch die Wappen der früheren Landvögte geschmückt ist. Der Saal dient heute als Saal für größere Veranstaltungen. Anhand der Wappen erklärte sie die Geschichte der aus den alten Schweizer Kantonen stammenden Landvögte und den Erwerb der Burg durch die Gemeinde aus dem Besitz der in Südtirol lebenden Grafenfamilie Toggenburg. Sie führte uns danach in den Turm der Burg wo sich das Sarganserländer Heimatmuseum befindet. Über steile Stufen ging es zu den einzelnen Stockwerken, in denen sich jeweils Ausstellungsschwerpunkte befinden. Neben Naturkunde, Geologie finden sich Informationen zur Religionsgeschichte der Region. Auch Handwerk, das Bergwerk Gonzen und Stadtansichten sind zu sehen. Frau Grünenfelder verstand es, uns die Geschichte des Sarganserlandes gut und sehr lebhaft zu erklären.

 

Nach dem Museumsbesuch stiegen wir über eine alte Steintreppe in die Stadt ab. Georg Fink führte uns zur Pfarrkirche St. Oswald, wo er uns die Bau- und Kunstgeschichte erklärte. Auffallend ist der Kontrast zwischen den aus schwarzem Sarganser Marmor erstellten Altären und Pilaster und der weiß getünchten Wand. An einer Seitenwand erinnert eine bei Restaurierungsarbeiten gefundene Tafel mit dem Werdenberger Wappen an die einstigen Herren auf der Burg Sargans. Vom Kirchenvorplatz aus bot der Blick auf die sonnenbeschienene Burg und die Felswand des Gonzen ein ideales Fotomotiv zum Abschied.

 

Georg Fink ist für die perfekte Organisation dieses Ausflugs nach Sargans zu danken, einem Ort den man von der Autobahn oder dem Zug aus zwar sieht, aber nie besucht.

 

(Text Christoph Volaucnik, September 2025)