48 Jahre Rheticus-Gesellschaft

         Herzlich willkommen auf unserer Homepage!

Auf den Spuren der Walser: Ehemalige Walsersiedelung Wies im Laternsertal

Am 7. September 2013 unternahm die Rheticus-Gesellschaft unter Leitung von Elmar Sturn eine Wanderung im Laternsertal. Ziel war die ehemalige Walsersiedelung „Wies“ auf der Schattenseite des Laternsertales.

 

Nach der Begrüßung durch unseren Wanderführer auf dem Parkplatz des Skiliftes Gröllerkopf wanderten die 50 Vereinsmitglieder und Gäste auf einem schattigen Waldweg in Richtung der Alpe Wies. Dort konnten die hungrigen Wanderer sich stärken. Nach einer kurzen Pause berichtete Elmar Sturn in der ihm eigenen, lebhaften Art und Weise über die Geschichte der Walser auf der „Wies“ und den  Parzellen Wiesle, Christawald sowie Unter- und Oberbeckenwald. Er zählte die verschiedenen in diesem Gebiet“ lebenden Familien auf und verwies auf deren weiteres Schicksal nach dem Wegzug ins Rheintal 1924/1925.


Interessierte Nachfahren

Die in der Gruppe befindlichen Nachfahren, Kinder, Enkel und Urenkel der „Wiesler“ ergänzten seine Angaben mit Erzählungen aus den Familien. An der Stallwand hatte Sturn vergrößerte Kopien des Urkatasters von 1857 festgemacht, auf dem die einstigen Bauernhöfe, das damalige Vorderbad an der Frutz und die alte untere Mühle im Bonacker sowie die alten Zugangsweghe zur Wies eingezeichnet waren. Die nächste Etappe der Wanderung war die alte, renovierte Kapelle auf „Wies“. Nach einer kurzen historischen Einführung zur Kirchengeschichte verteilte Frau Annelies Scherer-Vith, die Tochter eines ehemaligen Bewohners der „Wies“ ein Notenbüchlein und stimmte ein Marienlied an. In dieser Kapelle findet immer noch eine Maiandacht statt, die von Nachkommen der „Wiesler“ regelmäßig besucht wird.

 

Von der Kapelle ging die Wanderung weiter zu einem weiteren, heute als Alpgebäude genutzten alten Bauernhof auf dem Weiler Christawald. Von dort ging es auf einer steilen Wiese bis zur Ruine der ehemaligen Säge, die von einer Genossenschaft von Bauern genützt wurde. Im Wiesengelände waren die Reste ehemaliger Bauernhöfe gut zu erkennen. Von der Säge ging der Weg wieder zurück zum Parkplatz. Diese Wanderung führte uns, bei schönstem Wetter und in herrlicher Landschaft, zurück in die Geschichte der Walser, deren Leben in dieser Höhe und Abgeschiedenheit heute nur noch schwer vorstellbar ist.

 

(Bericht und Foto Mag. Christoph Volaucnik, September 2013)