Blick vom Stadtschroffen

48 Jahre Rheticus-Gesellschaft

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Lehrexkursion und Arbeitseinsatz der Klasse 1db1 der HAK Feldkirch im Lehrbiotop

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Gruppenfoto nach getaner Arbeit :
17 junge Leute der HAK 1db1 besuchten das Lehrbiotop
Alte Rüttenen. Sie wurden von ihrem Klassenvorstand Christoph Breski und ihrer Biologie-Lehrerin Brunhilde Poppeller begleitet.


Auf Initiative der HAK Feldkirch, des Schutzgebiets-Betreuerteams der Rheticus-Gesellschaft und des AHA Vorarlberg besuchten am 26. April 17 junge Leute das Lehrbiotop. Sie wurden von ihrem Klassenvorstand Christoph Breski und ihrer Biologie-Lehrerin Brunhilde Poppeller begleitet.

 

Nach Busfahrt und Fußmarsch bei strahlender Sonne begaben sie sich in die mittlerweile üppige Natur des Schutzgebietes, um Tiere und Pflanzen besser kennenzulernen und etwas für deren Erhalt zu tun. Nach herzlicher Begrüßung durch Markus und Tanja Stolze vom Betreuerteam der Rheticus-Gesellschaft wurden sie kurz über die Geschichte des Gebietes und seine Rolle beim Erhalt vieler Tier- und Pflanzenarten informiert. Dann ging es durch eine Desinfektionswanne für die Schuhsohlen, um das Einschleppen von gefährlichen Keimen zu unterbinden.

 

Tümpel „inspiziert“
In kleineren Gruppen wurden zunächst gemeinsam einige der Tümpel „inspiziert“ und Fragen zu den Lebensansprüchen von Fröschen, Unken, Kröten und Molchen diskutiert. Wie tief müssen die Gewässer sein? Wieviel Licht oder Schatten dürfen sie haben? Dürfen oder sollten sie einmal jährlich austrocknen?

In Bild und Ton konnten sich die Jugendlichen die Hochzeit dieser Tiere besser vorstellen. „Die schnarchen ja“ bemerkte ein Schüler treffend, als er die Grasfrösche balzen hörte. Allgemein gilt: Das Froschmännchen mit der kräftigsten Stimme bekommt die schönste Braut! Während bei den Molchen ein beeindruckender Kamm und der Tanzstil über die Paarungsbereitschaft der Damen entscheidet…

Eifrige Diskussionen
Dann wurde diskutiert, wer wen frisst und wie schnell der Jäger zum Gejagten wird! Wer seine Eier schon im zeitigen Frühjahr in frisch geflutete Teiche mit wenig Fressfeinden ablegt, hat größere Chancen, seinen Nachwuchs durchzubringen … Trotzdem müssen die sich am zeitigsten im Frühjahr paarenden Grasfrösche tausende zusätzliche Eier ablegen, damit nach üppigem Schmaus durch Molche, Libellenlarven, Wasserkäfer und andere Tiere noch genug Nachkommen entstehen und gleichzeitig die anderen Arten überhaupt vorkommen können. Ohne Grasfrösche also auch weniger andere Arten! Finden also Grasfrösche gute Lebensbedingungen vor, ermöglicht das auch das Vorkommen anderer Arten … Gewissermaßen haben damit Grasfrösche eine Schlüsselrolle in diesem Ökosystem.

Zum Abschluss der Exkursion wurden gemeinsam Berg- und Kammmolche, Frösche und Libellenlarven angeschaut. Es war schon etwas Besonderes, den sonst oft versteckten Tieren plötzlich direkt gegenüberzustehen.

Motivierte Jugendliche
Motiviert durch die Erlebnisse packten die jungen Leute dann hochmotiviert persönlich an, um etwas für die Natur zu tun – trotz Brennnesseln und Stacheln!

Zum Wiederbewachsen eines noch kahlen Ufersaumes um einen neuen Tümpel im Süden des Gebietes brachten sie Erde auf den nackten Steinuntergrund auf und setzten typische Pflanzen wie Gräser, Binsen und Blütenpflanzen aus der Umgebung. Dies dient Fröschen und Molchen als Versteck und Rückzugsgebiet in unmittelbarer Wassernähe – sodass sie nicht bei der Wanderung zum Hochzeitsgewässer oder beim Verlassen nach der Umwandlung aus der Kaulquappe massenhaft Fressfeinden zum Opfer fallen.

 

Auf einer anderen Wiese zupften die jungen Leute die eingeschleppten und sich invasiv ausbreitenden Pflanzen der Kanadischen Goldrute aus. So kann sich unsere einheimische Wiesenflora wieder erholen. Nebenan halfen einige SchülerInnen beim Setzen einheimischer Blühsträucher.

Mehr Blüten bedeuten mehr Insekten. Diese dienen wiederum als wichtige Nahrung für viele gefährdete Amphibien-, Reptilien- und Vogelarten.

Nach zwei intensiven Stunden vor Ort und einem gemeinsamen Gruppenfoto ging es für die SchülerInnen wieder heim – das wohlverdiente Wochenende nahte.

Gebietsbetreuer, LehrerInnen und AHA Vorarlberg hoffen, dass die jungen Leute interessante Erlebnisse und Einblicke mit nach Hause nehmen konnten und der Einsatz an der frischen Luft Spaß gemacht hat. Sie bedanken sich herzlich für die tatkräftige Unterstützung und das Interesse. Als kleine Gegenleistung erhielten alle interessierten SchülerInnen eine Gutschrift auf ihr AHA -Punktekonto, das sie nach eventuellen weiteren guten Taten in kleine Preise umwandeln können.

 

Vielleicht war die Veranstaltung Anregung, hie und da selbst etwas für die Umwelt zu tun – für unser aller Zukunft!

 

(Text Markus Stolze, Fotos Brunhilde Poppeller, HAK 1db1 M.A, Markus Stolze, April 2024)