Buchpräsentation Bludescher Mund Art Literatur Werkstatt
Am 12. Oktober 2013 fand im Kronensaal Bludesch die Abschlusslesung der ‘5. Internationalen Bludescher Mund Art Literatur Werkstatt“ statt.
Initiatorin ist die aus Bludesch stammende Mundartdichterin Anne Mathes. Mit ihr verbindet die Rheticus-Gesellschaft eine jahrelange Kooperation, die sich in der Herausgabe von Mundartgedichtbänden äußerte. Die nun präsentierte Anthologie der 4. Literatur Werkstatt erscheint unter dem Titel „Licht und Schatten“ in der Rheticus-Schriftenreihe als Nr. 59 und umfasst 185 Seiten. Obmann Dr. Gerhard Wanner hat auf 35 Seiten erstmals einen Überblick über die Geschichte der Vorarlberger Mundart von den Anfängen bis zur Gegenwart verfasst. Er beginnt mit den ersten Analysen Anfang des 19. Jh. beschreibt die mutigen Pioniere nach 1945 - Bilgeri, Köhlmeier und Vallaster. Der Überblick endet mit „singa wia dr Schnabl gwachsa ischt“ und mit dem Bregenzerwälder „Holstuonamusigbandclub“ , der „Kultmelodie“ „Vo Mellau bis ge Schoppernau“. Wanner zeigt auf, wie sehr selbst Mundart in den Einfluss von Ideologien gelangte und Ausdruck politischer Entscheidungen war.
Die Präsentation in Bludesch stieß auf überraschendes Interesse der Bevölkerung: 150 BesucherInnen waren an diesem Abend erschienen! Die Schriftenreihe fand „gewaltigen“ Absatz. Am Ende des Abends waren keine Exemplare mehr vorhanden. Sehr erfreulich war die Anwesenheit des neuen Vorarlberger Kultur-Landesrates Harald Sonderegger, einst Gemeindeverbandspräsident und 18 Jahre lang Schlinser Bürgermeister. In seiner Ansprache betonte er die Bedeutung der Vorarlberger Mundart für die notwendige Identität der Menschen unseres Bundeslandes inmitten von ORF-Hochsprache und bayuvarischen Dialekten. Sonderegger versprach, auch die nächste Mundart-Publikation der Rheticus-Schriftenreihe finanziell zu unterstützen. Obmann Gerhard Wanner dankte den Organisatoren, vor allem Frau Mathes, und überreichte die ersten Exemplare, gedruckt bei Wenin in Dornbirn, der namhaft unterstützte.
(Bericht Gerhard Wanner, Foto Ingrid Ionian, Oktober 2013)