Exkursionsbericht Schnifis: Wenn es dämmrig wird …
Nach der Begrüßung durch Richard Werner gab Georg Amann eine Einführung in das Ortungssystem der Fledermäuse.
Am oberen Ortsende von Schnifis liegt der hübsche Weiher, wo am 9. September 2018 die Exkursion zu den Fledermäusen stattfand.
Gegen 19 Uhr 30 schien noch die Sonne auf den Südhang des Walgaus und so fanden alle 21 Teilnehmer sich am Rundweg ein. Das Thema hatte auch 5 Kinder mit ihren Eltern angelockt. Gegen 19:45 ging dann die Sonne hinter den Bergen des Säntisstockes unter und die Dämmerung begann.
Nach der Begrüßung durch Richard Werner gab Georg Amann eine Einführung in das Ortungssystem der Fledermäuse. Auf einem Laptop spielte er uns die Tonserien einer Zwergfledermaus vor, wie sie transponiert und daher für unser Ohr nutzbar abgespeichert wurden. Das Rufen der Fledermäuse dient der Ortung der fliegenden Insekten und der Erfassung der Umgebung ihrer Jagdzone. Er hatte auch zwei handliche Geräte zur Übersetzung der „Klick-Rufe“ und der Triller mitgebracht. Damit gelang es ihm und uns die kreisenden Fledermäuse über einem Waldrand zu erfassen. Diese Führung fand in Zusammenarbeit mit Walgau-Wiesen-Wunder-Welt statt.
Unser Fachmann konnte sogar aus der Frequenz und der „Melodie“ die jeweilige Fledermausart bestimmen. Die Klick-Rufe sind mit Pausen verknüpft. Diese Serienruf-Methode dient der Jagd. Ein Triller ist als soziale Nachricht im Einsatz. Daher konnten wir folgende 4 Arten bestimmen:
1. Zwergfledermaus,
2. Wasserfledermaus.
3. Kleinabendsegler
4. Rauhautfledermaus.
Mit den beiden Geräten wussten wir auch, wann wir die Taschenlampen mit dem Lichtkegel über die Teichfläche streichen sollten. Wir wurden rund 30 Mal fündig. Die Flattertiere flogen rasch und in Bögen oder grobem Zick-Zack über die Wasseroberfläche – in ca. 1m Höhe. Einige Fledermäuse blieben mehrere Meter über unseren Köpfen
Die TeilnehmerInnen genossen eine Fragerunde zum Lebewesen Fledermaus. Wir bekamen einige Kenntnisse über das Dasein der Fledermäuse im Walgau – z.B. Schlafstellen untertags. Die Exkursion endete bei 12°C gegen 21 Uhr, nachdem weitere Themen wie Wochenstube, Spannweite und Lebensdauer (30 Jahre) erörtert waren.
(Text und Fotos Dr. Richard Werner, September 2018)