Zwei erfolgreiche AHA-MachWas-Tage im Lehrbiotop
„Viele Hände – schnelles Ende“ - die Gebietsbetreuer hätten dazu mehrere Tage gebraucht. Es war ein spannender Tag - auch mit interessanten Einblicken in die Gruppendynamik eines solchen Ereignisses … Betreuer und Begleiterinnen hoffen, dass die Jugendlichen den Tag in netter Erinnerung in ihre verdienten Ferien mitnehmen. Und vielleicht auch wieder einmal in der Zukunft mit anpacken!
Hier der Bericht der Schüler aus Ludesch, weiter unten dann der Bericht von der Schulklasse aus Götzis.
Junge Leute aus Ludescher Schule für globales Lernen im Einsatz für die Umwelt
Die 14 jungen Gäste der Klassen 6 und 7 aus Ludesch unter der Leitung von Marion Hechenberger und Nicole Sönser nahmen eine lange Anreise mit Bahn, Bus und zu Fuß in Kauf. Nach einem kleinen Versteckspiel im Gisinger Wald trafen sie dann kurz vor 10 Uhr endlich mit Dr. Markus Stolze vom Betreuerteam der Rheticus-Gesellschaft zusammen.
Die Jugendlichen hatten ihren Ausflugstag in der letzten Schulwoche vor den Sommerferien einem guten Zweck gewidmet: sie wollten im Naturschutzgebiet in der Gisinger Au etwas für die Natur tun.
Markus Stolze begrüßte die Klasse herzlich im Namen von Rheticus-Gesellschaft und aha Vorarlberg, die die MACHWAS-Tage organisieren. Dann erfuhren die 13 Buben und 1 Mädel, dass die heute beschauliche Natur über 40 Jahre hinweg aus einer anfangs mondartigen Deponie entstand. Möglich nur durch das Wirken Einzelner, die über viele Jahre Tümpel und Wiesen anlegten und pflegten. Für Tiere und Pflanzen, die einst in den mittlerweile verschwundenen Überschwemmungsauen der Flüsse Rhein und Ill häufig vorkamen.
Leider (oder glücklicherweise…) wächst die Natur dem Betreuerteam fast über den Kopf, sodass sie für das Kommen der jungen Leute dankbar waren.
Die Gäste ließen die Schuhsohlen-Desinfektion gegen das Einschleppen von gefährlichen Keimen über sich ergehen. Sie kämpften sich danach gemeinsam durch Pfützen, Schlamm und dichte Pflanzen – um das nach viel Regen urwaldartige Gelände einmal kurz zu erkunden. Und ein paar in Aquarien und Gläsern wartende Wassertiere zu besichtigen – die Schützlinge dieses Gebietes.
Dann begaben sich die gebildeten drei Gruppen in den Kampf gegen alles überwuchernde Brombeerhecken, invasive Goldrute- und Indische Springkrautpflanzen – eingeschleppt aus der Ferne. Die Jugendlichen waren dabei mit teilweise extremer Beharrlichkeit bei der Sache. Auch der eine oder andere Schmäh oder Body-Check wurde dabei unter den Buben ausgetauscht …
Vor dem Abschluss und Heimmarsch gab es noch eine kleine gemeinsame Jause aus Keksen und Äpfeln vom aha. Wer wollte, konnte durch Scan auch noch seine aha plus Points sammeln, um ein tolles Dankeschön zu bekommen.
Die jungen Gäste und Ihre BegleiterInnen hinterließen nach knapp 2 Stunden an ihren jeweiligen Wirkungsstätten in Wald und Wiese ein tolles Ergebnis.
„Viele Hände – schnelles Ende“ - die Gebietsbetreuer hätten dazu mehrere Tage gebraucht.
Entsprechend sprach Markus Stolze allen seinen großen Dank aus !
Nach einem Gruppenfoto ging es dann wieder heim.
Es war ein spannender Tag - auch mit interessanten Einblicken in die Gruppendynamik eines solchen Ereignisses … Betreuer und Begleiterinnen hoffen, dass die Jugendlichen den Tag in netter Erinnerung in ihre verdienten Ferien mitnehmen. Und vielleicht auch wieder einmal in der Zukunft mit anpacken!
„Viele Hände – schnelles Ende !“ – engagierte HelferInnen beim Befreien einer Wiese von invasiven Goldrute-Pflanzen. Endlich ist hier wieder Raum für einheimische Blütenpflanzen. Der eine oder andere Schmäh oder Body-Check halfen beim Bändigen der Arbeitswut.
Konzentriertes Schaffen im Kampf gegen das ausufernde Brombeergestrüpp … häckseln, „boldern“, abasten, zusammenharken … Große Bresche durch den Brombeer-Urwald nach dem tatkräftigen Schaffen. Bald schon können hier wieder Wiesenkräuter und -stauden Blüten für Insekten bereitstellen.
Das invasive Indische Springkraut – übermannshoch und alles überwuchernd !
… Nach zähem Kampf durch das dritte Team vom Springkraut gesäubertes Waldstück. Gerade noch rechtzeitig konnten die bereits blühenden Pflanzen entfernt werden. So wurde ein massiver Samenaustrag mit weiterem Zuwachsen in den nächsten Jahren im letzten Moment verhindert. Jetzt müssen die in Säcken gesicherten Pflanzenbündel fachgerecht entsorgt werden, um nicht wieder anwachsen zu können …
Gruppenfoto nach getaner Arbeit.
Hier der Bericht der Schulklasse 6b des BORG Götzis
Junge Leute vom BORG Götzis für die Umwelt
Dank einem Stoßgebet an die Wettergötter nach starken Regenfällen fand der Einsatz der 6b des BORG Götzis wie geplant am 1. Juli statt:
Just anderthalb Stunden vor der langen vorbereiteten Aktion schlossen sich die Himmelsschleusen. Unmittelbar vor Ankunft der SchülerInnen und ihrer LehrerInnen Marco Köb und Claudia Neic zeigte sich sogar die Sonne !
Dr. Richard Werner und Dr. Markus Stolze vom Rheticus-Betreuerteam des Schutzgebietes sowie die Vertreterinnen des aha-Teams aus Dornbirn Andrea Fercher und Eva Muther freuten sich gemeinsam mit den Gästen auf einen spannenden Tag in der Natur – für die Natur.
Zuerst stellten Andrea Fercher und Eva Muther die aha Jugendinfo, die die MACHWAS-Tage veranstalten, sowie aha plus den Jugendlichen vor.
Anschließend erläuterte Markus Stolze kurz, wie das Schutzgebiet ab 1984 entstand. Von einem Rückzugsort vieler Tier- und Pflanzenarten während des langsamen Trockenfallens der ehemaligen Rhein- und Ill-Auen zu einer Vorkommensinsel mit hoher Artenvielfalt zum jetzigen Zeitpunkt. Von einer ehemaligen Deponie zu einer Naturoase – mit aktuell notwendiger menschlicher Unterstützung.
Die Gruppe junger Leute widmete ihren Aktionstag in der letzten Woche vor den Sommerferien der praktischen Unterstützung dieser Naturerhaltung. Dabei kamen die Mädels und Burschen der Kunstklasse mit der Praxis der Pflege von Natur (vorrangig von Pflanzen) in Kontakt.
In zwei Gruppen engagierten sich die Gäste gemeinsam mit ihren LehrerInnen, den aha-Vertreterinnen und den Betreuern. Jeweils ein Team wirkte mit beim Rückschnitt der die Wiesen langsam überwuchernden Brombeersträucher. Insgesamt 20 Quadratmeter konnten in mühsamer Handarbeit über die ca. 3 Stunden hinweg befreit werden. Das Werk war am Ende eine breite Schneise durch ehemalige Brombeerzonen. Hier wachsen bald wieder Wiesenstauden und -kräuter.
Im jeweils anderen Team entstanden unter Anleitung von Richard Werner aus Holz und Bambus Insektenhotels als Brutplätze für gefährdete Wildbienen und -hummeln. Nach Sägen, Bohren, Kleben und Binden konnten 6 Stück fertiggestellt werden.
In der Pause wurden von Markus Stolze Kaulquappen vom Aussterben bedrohter Laubfrösche und Gelbbauchunken, ein großer Seefrosch und eine fast umgewandelte Teichmolchlarve gezeigt. Auch stellte er einzelne Wasserinsekten in Gurkengläsern vor. Das Weiterleben dieser Tiere ist von Umweltqualität und Wechselbeziehung mit Fressfeinden abhängig.
Danach stärkten sich die 16 fleißigen HelferInnen an einer kleinen Jause. Dazu stellte das aha handbackene Kekse, die von den SchülerInnen des Sacré Coeur Riedenburg in Bregenz gebacken wurde, und die Rheticus-Gesellschaft Äpfel bereit.
Nach einem Gruppen-Tausch und weiteren 1.5 Stunden Werkeln hatten alle gemeinsam das Tagesziel geschafft. Die müden Werktätigen wanderten – manche mit nassen Schuhen - bei herrlichem Sonnenschein wieder zurück zu Bus und Bahn.
Dank dem Engagement aller Beteiligten war es eine rundum gelungene Veranstaltung– nochmals einen herzlichen Dank an die jungen Studierenden vom BORG, ihre LehrerInnen und dem aha-Team.
(Fotos Markus Stolze, Andrea Fercher, aha, Juli 2024
Vorbereitung eines der jungen Teams auf den Einsatz – hier gemeinsam mit Eva Muther vom aha und Markus Stolze vom Rheticus-Betreuerteam des Schutzgebietes.
Teams im Kampf gegen die vorrückenden Brombeerhecken …
… und die nach angestrengtem Schaffen erreichte breite Schneise kann sich sehen lassen !
Basteln von Insektenbrutstätten … nach Instruktion durch Richard Werner dann konzentriertes Sägen, Bohren, Kleben, Binden …
fertig gebasteltes Insektenhotel bereit zum Einzug von Wildbienen und -hummeln !
Demonstration schutzbedürftiger Tierarten in Aquarien und Gläsern