Präsentation des neuen Buches "Türen zur Vergangenheit - Band II" von Prof. Arnold Schimper
Prof. Arnold Schimper im Gespräch mit Johannes Spies, MSc. (Foto Hermann Amann)
Am 19. Dezember stellte Prof. Arnold Schimper im Theater am Saumarkt den zweiten Band seiner Buchreihe „Türen zur Vergangenheit. Texte zur Geschichte der Region Feldkirch - Band II“ vor. Das Buch erschien als Band 88 in der Schriftenreihe der Rheticus-Gesellschaft.
Als Moderator fungierte der junge Historiker Johannes Spiess, der zu den einzelnen Beiträgen in diesem Sammelband Fragen stellte. In diesem Zwiegespräch erfuhren die historisch interessierten Zuschauer über die Entstehungsgeschichte der historischen Artikel: Ausgehend von neugierigen Fragen der Enkel hin zu tagelangen Recherchen im Landesarchiv, der Durchsicht unzähliger Fachbücher und Fachartikel, der Ausformulierung der Texte bis hin zu langen Besprechungen mit dem Graphiker. In der unnachahmlichen Art des Erzählens berichtete Schimper auch über den Wandel der Forschungstätigkeit in den letzten Jahrzehnten. Während der Historiker früher im Lesesaal mühsam Texte entzifferte und abschrieb, kann er heute auf digitale Versionen zurückgreifen.
Schimper erklärte, kurz zusammengefasst und gut verständlich einen mittelalterlichen Urbartext aus dem 8. Jahrhundert, schilderte das Schicksal und tragische Ende des Polizistenmörders Gasser und erläuterte die romantischen Anfänge des Schlösschens Amberg in Levis. Als Technikfan entpuppte er sich bei der Vorstellung der Anfangsgeschichte der Spinnerei Gisingen. Bei der Vorstellung des Kapitels Eisenbahngeschichte ging er auch auf die 1869/70 engagierten Personen ein. Anerkennung zollte er den jahrzehntelangen Bemühungen eines Carl Ganahls bei den Wiener Zentralbehörden, vergaß aber nicht die Leistungen der a. 1200 Bauarbeiter zu würdigen. Sie haben nur mit Schaufeln und Pickeln die Eisenbahnstrecke geschaffen.
Bei der Beantwortung von Fragen aus dem Publikum konnte Schimper sein enormes Fachwissen einbringen, präsentierte dabei aber auch unbekannte und vergessene “ Geschichtchen zur Geschichte“ wie die Situierung des Feldkircher Bahnhofs oder die Frage der „Kirche im Felde“. Wichtig ist Schimper auch das Thema Humanität, die Rolle des Menschen in der Geschichte.
Schimper und der Rheticus-Gesellschaft ist mit diesem reich illustrierten Buch die Aufarbeitung von wichtigen Kapiteln der Landesgeschichte gelungen.
Der Band 88 wird im neuen Jahr den Rheticus Mitgliedern mit der Post zugestellt.
(Bericht: Christoph Volaucnik, Foto: Hermann Amann, Dezember 2022)