"Stattliches Schaffhausen" - Auf Zeitreise in der kunstreichen Stadt am Rheinfall
20 Rheticus-Mitglieder vor dem größten Wasserfall Europas in Schaffhausen.
Bei strahlendem Sonnenschein durften am Samstag, 18. September 2021, zwanzig interessierte Rheticus-Mitglieder eine bemerkenswerte Kulturfahrt in unserem Nachbarland erleben.
Nachdem die Referentin Alexandra Zittier-Summer leider krankheitsbedingt ausfiel, sprang Rheticus-Mitglied Georg Fink spontan in die Bresche und führte gekonnt durch den Tag.
Wo vor über 1000 Jahren die Handelsschiffe ankern mussten, weil ihnen der gewaltige Rheinfall die Weiterfahrt unmöglich machte, entstand Schaffhausen, die nördlichste Stadt der Schweiz. Der Besuch in der mittelalterlichen Altstadt, die sich zu Füßen der imposanten, ringförmigen Munot-Festung ausbreitet, glich einer Zeitreise und kündet vom einstigen Reichtum.
Wahrzeichen der Stadt
Die Festung Munot ist das Wahrzeichen der Stadt Schaffhausen und bewacht seit über 400 Jahre vom Emmersberg aus die Stadt. Schon im 11. Jahrhundert stand hier eine Burg, die aber später geschliffen wurde. Die heutige neue Artilleriefestung stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde nach jahrelangem Planen von den Räten am 6. November 1563 beauftragt. Von 1564 bis 1589 wurde am Munot gebaut, teilweise auch in Fronarbeit der Schaffhauser Bürger. Die Form der Anlage ist zylindrisch mit einem Durchmesser von 50 Metern.
Größter Kreuzgang der Schweiz
Nach dem Abstieg über den Weinberg und einem kurzen Rundgang durch die schöne Altstadt besuchten wir zuerst die evangelische Kirche St. Johann, die etwa um 1000 erbaut wurde. Bemerkenswert ist das fünfschiffige Langhaus und die Kuhn Orgel von 1879. Werner Gerold gab dann noch wichtige Erklärungen über Baustil und über die Reformationszeit. Imposanter war dann das ehemalige Benediktinerkloster Allerheiligen: 1000 Jahre Baugeschichte spiegeln sich im Münster und dem größten frei zugänglichen Kreuzgang der Schweiz wieder. Sehenswert waren auch der Kräutergarten und die ausgestellte Schillerglocke, welche bis 1895 im Münsterturm hing.
Europas größter Wasserfall
Nach der Mittagspause ging es weiter zum Höhepunkt des Tagesausflugs mit einem Abstecher zu Europas größtem Wasserfall, der sich bei Neuhausen auf einer Breite von 150 Metern 23 Meter tosend in die Tiefe stürzt. Spannend und ein bisschen nass war dann die Bootsfahrt zum Wasserfall. Ein Dank noch an den Reiseleiter Richard Werner und den umsichtigen Buslenker Helmut von Bischof Reisen.
(Text und Fotos Helmut Köck, September 2021)